Ubuntu und das fehlende root-Password

Anders als andere Linuxe gibt es bei Ubuntu erst mal kein Passwort für den Benutzer root. Administrationsaufgaben erledigt der Hauptanwender, der sich mittels seines eigenen Passwortes vor Systemkonfigurationen als berechtiger Superanwender (sudo-User) legitimieren muss.

Ein etwas unübliches System, dass mir aber bisher als völlig unproblematisch erschien, von der Kleinigkeit einmal abgesehen, dass man sudo su statt su eingeben muss um sich zum Superuser zu befördern.

Doch heute begrüßte mich nach einem Systemabsturz die Konsole mit Meldungen wie:

… run fsck manually …
… give root password for maintenance or press CTRL+D to continue …

…weil eine Festplatte nicht sauber zurückgeschrieben wurde. Doch wie gibt man ein root-Passwort ein, wenn man keines hat? Natürlich gar nicht. Stattdessen erinnern wir uns an das, was wir einmal vom Bootmanager grub gelernt haben. Damit kann man auch eine shell starten.

Also erst mal mit Ctrl+D weiter und einen erneuten Systemstart initiiert.

  • Bei der Anzeige des grub-Bootmanagers mit ‚e‘ in den Editiermodus wechseln.
  • Zur Zeile die mit „kernel…“ beginnt wechseln. In dieser Zeile wird festgelegt, welchen Kernel grub auswählt und welche Bootparameter verwendet werden. Wir möchten hier ein zusätzliches Bootparameter eintragen um das booten einer bash zu erreichen.
  • Mit ‚e‘ editieren wir die ausgewählte Zeile
  • Nun zum Ende der Zeile wechseln. Dort befinden sich die Bootparameter.
  • Die Bootparameter sind durch Leerzeichen getrennt und meist ein einzelnes Wort (z.B. nolapic) oder ein Ausdruck (e.g. acpi=off).
  • Am Zeilenende wird nun eingegeben init=/bin/bash und mit der Returntaste bestätigt.
    Tipp für Nutzer deutscher Tastaturen, das = befindet sich auf der Taste – links neben der rechten Umschalttaste und das = befindet sich auf ´links neben der Backspacetaste.
  • Danach ‚b‘ eingeben um die geänderte Kerneleinstellung zu booten.

Diese Änderung der Bootparameter ist nicht permanent und wird deshalb nach dem nächsten Booten nicht mehr gelten.

Nach der Änderung der Bootzeile neu booten: Voila – man hat eine bash-Shell.

Ketzt kann fsck manuell aufgerufen werden und die Festplatte wird vom System überprüft.

siehe auch:

Um obige Probleme zu vermeiden kann man auch einfach den Benutzer root – den es unter Ubuntu ja auch gibt – einfach ein passwort zuweisen:

sudo su

passwd

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