Preiserhöhung um 75%. Geht´s noch – Istockphoto und Fotolia?

75% Preiserhöhung in 3 Jahren – sonst geht´s euch gut Istockphoto und Fotolia?

Fotolia und Istockphoto sind Bilddatenbank aus dem sogenannten „Microstocking“-Segment, bei denen man über eine Webseite Fotos zur Nutzung z.B. in Werbung für einige wenige Euro erwerben kann. In der Vergangenheit habe ich bei beiden das eine oder andere Bild für die Verwendung bei Kundenprojekten erworben. Einige wenige Bilder von mir werden dort auch angeboten.

Ein großes Ärgernis war in der Vergangenheit schon, dass man für echtes Geld „Credits“ kaufen muss, mit denen man dann Bilder bezahlt, diese Credits aber nach einem Jahr verfallen. Man hat also für NICHTS bezahlt. Hierin unterscheidet sich Istockphoto von Fotolia nicht. Wie soll man das einem Kunden vermitteln?

Heute habe ich mir mal meine Fotolia-„Einnahmen“ etwas genauer angesehen. Interessant, dass ein und das selbe Bild in der Größe M dem Käufer 2008 noch 3 Credits gekostet hat (und mir als Fotografen 0,99 Credits einbrachte), in 2009 bereits 4 Credits kostete (und mir 1,20 Credits einbrachte) und Ende 2010 schon 5 Credits kostet (aber mir nur noch 0,9 Credits einbringt).
Bei der Größe L sieht es ähnlich aus, der Kaufpreis erhöhte sich von 4 auf 7 Credits, hat sich also fast verdoppelt, während der Ertrag für den Fotografen von 1,32 Credits auf 1,26 Credits gesunken ist.

Meine heutige Telefonanfrage beim Support ergab, dass es normal ist, dass gelegentlich „Preisanpassungen“ vorgenommen werden. Ich wünsche den verantwortlichen Damen und Herren von Fotolia, dass sie auch „Anpassungen“ in dieser Größenordnung z.B. bei ihrer Miete oder ihrem nächsten Einkauf erleben. Es handelt sich um eine Erhöhung des Preises um 75% bei gleichzeitiger Senkung der Provision für den Fotografen um ca. 10% innerhalb weniger Jahre. Ich werde hier keine Bilder mehr kaufen oder verkaufen.

Noch extremer verhällt sich das Ganze bei Istockphoto. Dort habe ich z.B. für das Bild #1463912 in mittlerer Größe im Jahr 2006 3 Credits bezahlt. Heute kostet die Nutzung des gleichen Bildes in gleicher Größe 10 Credits – obwohl die Frisur der Dame in all den Jahren nicht moderner geworden ist. Hinzu kommt, dass auch hier die Credits in der Zwischenzeit deutlich teurer geworden sind. Für 26 Credits musste ich im Februar 2011 31,75 € bezahlen. 2006 kostete ein Credit weniger als 1 €. Insgesamt kostet dieses Bild heute ca. das Vierfache des damaligen Preises.
Dies ist kein Einzelfall das Bild # 505583 in „small“ kostete im Jahr 2005 1 Credit – heute 5. Berücksichtigt man noch die Preissteigerung der Credits kann man sagen: Die Kosten betragen heute das Sechsfache.

Was lernen wir daraus? Öfter mal selbst zur Kamera greifen und nach Alternativen zu den mittlerweile „etablierten“ Bilddatenbanken umsehen. Doch dabei sollte man immer auch die Recherchezeit berücksichtigen. Denn diese Arbeitszeit kostet meist mehr, als die EUR für das Bild. Vielleicht hilft dieser Beitrag dabei Kunden zu vermitteln, warum ein „eigentlich“ billiges Microstock-Photo dann doch inkl. Recherche 50,- EUR oder mehr kostet.

4 Antworten

  1. Kann es sein, dass Fotolia in den letzten Tagen (August 2011) bei ihrem Relaunch der Webseite die Abo-Erlöse erneut gesenkt hat? Bei mir traten plötzlich viel kleinere Beträge in der Verkaufsstatistik auf. Fotolia hat damit nach meiner Rechnung die Erlöse aus XL Abonemment-Verkäufen um ca. 30% gesenkt. Auf eine Anfrage gab es noch keine Antwort. Vielleicht stellt sich alles auch als Programmierfehler heraus?

  2. Als Kunde von Fotolia sind mir auch die erheblichen Preissteigerungen aufgefallen. Wir haben von 2008 bis heute (23.10.2013) Preissteigerungen von 71,8% also ca. 11,5% pro Jahr hinnehmen müssen. Dazu kommen noch die etwas versteckten Preissteigerungen, dass Bilder nun auch mehr Credits im Schnitt kosten als zuvor. Da man nie die gleichen Bilder mehrfach kauft, ist diese Preissteigerung nicht direkt wahrnehmbar aber gefühlt deutlich vorhanden.

    Wenn man die Steigerung des Preises von 4 auf 7 Credits für ein Bild zugrunde legt, ergeben sich zusätzliche 75% Preissteigerung. Mit der Preissteigerung der Credits kommt man dann auf 146,8% Preissteigerung.

    Ich werde auch nur noch das Nötigste bei Fotolia kaufen, insbesondere wenn diese Steigerung auch nicht an die Künstler weitergegeben wird. Wenn ich als Firma schon mehr bezahle, dann sollen auch die Fotografen davon profitieren. Die Brosamen sind eine Frechheit. Zahlt Fotolia eigentlich in die Künstlersozialkasse ein? Wir tun (müssen) das, wenn wir direkte Aufträge vergeben.

  3. Ich mache hier keine Werbung für den einen oder anderen Anbieter, aber ich persönlich habe neulich dieses Angebot von depositphotos genutzt und das große Paket (200 Bilder) http://www.mightydeals.com/deal/depositphotos.html für 160 € gekauft (hat mich gerade mal 121,96 €) gekostet. Hat alles funktioniert und ich habe schon einige Bilder in hoher Auflösung herunter geladen. Bei dem Preis kommt Freude auf… ;-)

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