Offener Brief an Serienanfrager

Wer seine Lieferanten unnötig „strapaziert“ braucht sich nicht wundern, wenn er keine Angebote oder nur noch schlechte Preise bekommt. Wer als Agentur gute Konditionen einfordert, darf auch Lieferanten das Leben nicht unnötig erschweren. Wir haben deshalb auf unserer Agentur-Webseite unsere Prinzipien im Umgang mit Lieferanten dokumentiert.

Wir erachten es aber auch für möglich anfragende Firmen auf diese Zusammenhänge hinzuweisen, deshalb dieser Blogbeitrag und deshalb auch die folgende E-Mail, die wir ggf. an Anfrager versenden und die wir gerne anderen zur freien Verwendung überlassen:

Sehr geehrte……..,

ist Ihnen eigentlich bewusst, was jede individuelle Anfrage von Ihnen auslöst?

Jeder von Ihnen Angefragte wird sich überlegen wie er das konkret angefragte Projekt am besten produziert, ggf. einen oder mehrere Vorlieferanten anfragen, welche ggf. wiederum einen Papierlieferanten und Zulieferer bzw. Weiterverarbeitungsbetrieb anfragen – denn es gilt ja für Sie einen möglichst günstigen Preis zu kalkulieren und nicht einen Mondpreis „Pi mal Daumen“ anzubieten.

Daraufhin kalkuliert jeder seine Materialkosten, seinen Arbeitsaufwand, die Maschinenkosten, Gemeinkostenanteil etc. und sendet diese Kalkulation an die darüberstehende Abteilung zurück. Es geht also die gesamte Anfragekette ein Angebot mit mehreren Varianten retour, bis es schließlich wieder auf Ihrem Tisch landet.

So eine Anfrage verursacht erhebliche Kosten (Untersuchungen ergaben Kosten je individuellem Angebot und je Lieferant in einer Größenordnung von mind. 50,- EUR). Damit durch diese Kosten die Produkte nicht immer teurer werden, muss man bemüht sein, den Aufwand hierfür möglichst gering zu halten. Stellen Sie sich nur vor, wir würden die Kosten für 3 Kalkulationen auf Ihren Preis aufschlagen – dann wären wir bei diesem Produkt mit Sicherheit zu teuer. Solcher Kalkulationsaufwand verbietet sich einfach bei kleinen Aufträgen, wenn man diese betriebswirtschaftlich sinnvoll und profitabel fertigen möchte.

Es bringt also nichts Lieferanten durch unnötige Anfragen zu strapazieren – es führt mittelfristig nur dazu, dass interessante Anbieter, welche auch kompetente Beratungsleistung bieten davon Abstand nehmen werden, überhaupt individuelle Angebote zu kalkulieren. Besser man spricht mit dem bevorzugten Lieferanten und evtl. einem Wettbewerber den Kundenwunsch und bietet dann das optimale Produkt an.

Ich erkläre Ihnen dies deshalb so ausführlich, da ich Ihnen gerne dabei helfen möchte Ihren Einkauf zu optimieren. Damit wir Ihre Interessen optimal auch langfristig wahrnehmen können, ist es aber nötig, dass auch die Interessen der Produzenten, letztlich auch unsere, Berücksichtigung finden.

Wir leben von und mit unseren Kunden und Produzenten.
Unsere Grundsätze im Umgang mit Lieferanten haben wir deshalb auf einer eigenen Webseite zusammengefasst.

Unsere Fairness im Umgang mit Kunden UND Lieferanten versetzt uns in die Lage professionell, kostengünstig und für alle Beteiligten erfolgreich arbeiten zu können.

Über den Beginn einer Zusammenarbeit würden wir uns freuen. Bei Interesse stehen wir Ihnen persönlich und telefonisch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

So, ansonsten sind wir aber ganz liebe Menschen und lassen uns nicht nur tolle Sachen für unsere Kunden einfallen, sondern machen unseren Kunden gerne auch Angebote und Vorschläge :-)

Eine Antwort

  1. „Der Aufwand für die Kalkulation überschreitet den Produktionsaufwand um ein Mehrfaches“

    Ich frage mich auch manchmal, wie sich der Aufwand für ein marktfähiges Produkt auf

    a) Herstellung der Marktfähigkeit und
    b) Herstellung des Produkts

    wohl aufteilt. Ein Trost bleibt: Das sind die subtileren Schönheiten der Konkurrenz im freien Spiel der (Markt-)Kräfte.

    Wie soll’s denn sonst funktionieren?
    Geh doch rüber!

    :-)
    Hans

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