Der Kundenwunsch – oder das, was Marketingspezialisten dafür halten – ist leider oft ein echtes Handicap für die Produktverbesserung. Neue Digitalkameras – vor allem die im sog. Niedrigpreissegment – weisen leider immer höhere Auflösungen auf. Dass die Qualität der Bilder dadurch nicht besser wird ist jedem bekannt, der sich etwas mit dem Thema beschäftigt.
Stattdessen werden die Dinger immer lichthungriger und blitzen selbst bei leicht bewölktem Himmel ins Unendliche – was natürlich das Verwackeln nicht verhindert. Doch gegen Verwackeln gehen die Hersteller dann eben mittels Software vor – ein Workaround gegen den Pixelwahn der Marketingspezialisten.
Schade, dass gute preisgünstige Kameras, mit vernünftigen Eckdaten scheinbar bei Aldi und Co. keinen Markt mehr finden und deshalb kaum noch zu finden sind.
Eine nützliche Softwarefunktion vermisse ich: Jedes Objektiv – auch gute – bringen eine gewisse optische Verzerrung mit sich. Was läge also näher, als diese „Fehler“ der Optik – gleich in der Kamera mit einem speziellen Profil für diese Optik zu korrigieren? Ähnlich wie ein ICC-Geräteprofil die Farben an die Eigenschaften eines Gerätes anpasst, könnte es doch vielleicht mittels eines „Entzerrungsprofils“ die optische Verzerrung von Objektiven definiert und diese dann – am besten gleich in der Kamera – per Software korrigiert werden. Welch beeindruckend gute Ergebnisse das bringen könnte, kann man anschaulich anhand der Software PTLens sehen, welche genau dies nachträglich macht: anhand von zahlreichen Objektivprofilen die Verzerrung aus den Bildern rausrechnen. Erstaunliche Ergebnisse! PTLens ist in einer Testversion verfügbar und man kann es als Standalone oder Photoshop-Plugin einsetzen.